Cygnus ist ein Sommersternbild nördlich des Himmelsäquators. Der Schwan (lat.: Cygnus, gr.: Kyknos) ist ein Symbol für etwas Unerreichbares.
Die MAK-Säulenhalle wird in Ihrer vollen Größe als 3-dimensionaler Kubus bespielt. Unter Einsatz von Schwarzlichtkanonen, Kostümen, mehrkanaliger Klanginstallation und Live-Stimme kreieren die beiden KünstlerInnen ein universelles Symbol.
In der Performance werden die vielfältigen Bedeutungsebenen des Symbols Schwan auf einfache und komplexe Weise veranschaulicht. Genauso wie die imaginäre Verbindung der Sterne das Sternbild Schwan bildet, verleitet die Performance zur freien Assoziation. Unsichtbares wird sichtbar, sichtbares unsichtbar. Die Akteurin greift nach den Sternen, wird Symbol für die Liebe, thematisiert die Macht von Technologie und Automatisierung und holt mit Schwanengesang die Sterne vom Himmel.
In der griechischen Mythologie war Kyknos ein Musikerkönig. Dichter griffen zum Schwan, wenn es um Liebe, Jugend, Alter und Vergänglichkeit geht. Kara, die Schwanenkönigin der Walküren, besiegte ihre Feinde, indem sie singend über deren Köpfe hinweg flog. Sie trug ein Kleid aus Schwanenfedern. Nach antikem Mythos singt der Schwan vor seinem Tod noch einmal wunderschön, man spricht, wenn eine große Sängerin den letzten Auftritt gibt vom 'Schwanengesang'. In der Alchemie hat der Schwan drei Farben: weiß (Element Wasser) ist sein Gefieder, rot (Element Feuer) ist sein Blut und schwarz (Unterwelt/Auferstehung) soll das Fleisch älterer Tiere sein.
Installationsperformance (ca. 60 min.) von Renée Stieger & Markus Reuter im Rahmen einer MAKnite in der Säulenhalle des MAK - Museum für angewandte Kunst in Wien (17. Mai 2006).