Bei der Konjunktiv-Bibliothek handelt es sich um eine variable Installation, bestehend aus 50 Büchern. Von der gesamten Bibliothek gibt es eine limitierte Auflage von 7 Stk. pro Ausgabe. Das einzelne Buch kann ebenso als Werk erworben werden wie die komplette Bibliothek.

Der Konjunktiv beschreibt die Möglichkeit, was wir tun oder haben könnten, wer bzw. wie wir sein könnten, wenn die Umständen entsprechend wären. Nie beschreibt der Konjunktiv was konkret möglich ist. Er lebt vom Begehren von etwas, das gegenwärtig nicht vorhanden ist, daher finden sich zwischen den Buchdeckeln leere Seiten.

Die Titel der einzelnen Bücher versprechen Inhalte die sich auf die Sehnsucht beziehen. Wie Unmengen von Büchern, die sich in Buchhandlungen unter der Rubrik Lebenshilfe finden, machen sie neugierig auf alltagskompatible Patentrezepte und Problemlösungen. Die Sehnsucht an sich kann nur so lange existieren, wie das Ersehnte nicht erreicht wird. Das Denken im Konjunktiv, hilft dabei das Sehnsuchtsgefühl aufrecht zu erhalten, weil es einen davon abhält zu handeln. Man unterzieht sich dadurch einer permanenten Zensur und somit einer Unmöglichkeit und Handlungsunfähigkeit. Die Umstände werden niemals optimal sein.

Die Wissenschaft scheint in Form von Büchern unvergänglich gemacht zu werden, was wiederum eine Sehnsucht nach hinten [auf der Zeitachse] mit-beinhaltet. Was geschrieben steht entspricht der Wahrheit, erhebt den Anspruch konserviert zu werden. Wissenschaftliche Beweise dienen als Rechtfertigung für das was man macht, bzw. dafür, dass man bestimmte Sachen nicht macht. Dabei weiss man aus Erfahrung, dass sich alles Wissen in einer permanenten Bewegung und Veränderung befindet.

Die leeren Seiten in den Büchern der Konjunktiv-Bibliothek halten Raum für Veränderungen und neue Erkenntnisse frei, bzw. stehen sie für das Einzige das immer bleibt, nämlich die fortwährende Veränderung.

Edition – 43 Softcover, 7 Hardcover, Auflage 7, datiert, signiert, nummeriert

Die insgesamt 350 Bücher wurden in der Buchbinderei Birkl mit der großartigen Unterstützung von Michael Birkl händisch hergestellt.

2010 wurde das Bücherprojekt in der Galerie im Taxispalais in Innsbruck präsentiert. Der Künstler Julius Deutschbauer sprach zu dem Anlass über die Bibliothek ungelesener Bücher

2011 wurde die Konjunktiv-Bibliothek im Salon für Kunstbuch mit einem Vortrag des Kulturwissentschaftlers und Philosophen Robert Pfaller in Wien präsentiert.

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 Einladung / Invitation     
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 Julius Deutschbauer   Foto: Axel Pühringer 
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 Galerie im Taxispalais, Innsbruck   Foto: Axel Pühringer 
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 Galerie A4, Innsbruck   Foto: Renée Stieger 
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 Salon für Kunstbuch, Wien   Foto: Renée Stieger 
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 Rede / Speech: Robert Pfaller   Foto: Ilse Haider 
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