Eine Frau ... ist eine Videoinstallation für fünf verschiedene Monitore. Diese sind im Kreis bzw. im Pentagramm aufgestellt. Auf jedem der TV-Geräte ist eine Maria bei einer Alltagshandlung zu sehen. Die Musik zu den einzelnen Marien wurde von 5 verschiedenen Musikern, Bezug nehmend auf das Ave Maria von Franz Schubert, komponiert und ist über Kopfhörer zu hören.

Ingeborg Erhart von der Tiroler Künstlerschaft schreibt folgendes: „Renée Stiegers Metier ist die Performance und so schlüpft die Künstlerin in ‚eine frau...’ in die Rolle der Heiligen Jungfrau Maria. Die Mutter Gottes bei der Verrichtung von alltäglichen Handlungen, die jeder Mensch – ob Mann oder Frau, alt oder jung – macht, wird überhaupt nicht als transzendent vorgeführt. Sie ist eine wie du und ich. Maria putzt sich die Zähne, schläft, liest die Zeitung, trinkt und wartet auf den Lift. Im Video verhalten sich Musik und Bild unabhängig zueinander. Renée Stieger hat Musiker aus Linz, Wien und Rio de Janeiro [...] eingeladen das „Ave Maria“ von (Franz) Schubert neu zu interpretieren. Die Übersetzung der biblischen Frauenfigur in eine zeitgemäße Sprache ist ein feministisches Statement. Maria wird befreit von Glanz und Gloria, von der Stilisierung zur Übermutter und davon Gegenpol zur Urmutter und Verführerin Eva sein zu müssen. Die Gebenedeite ist normal – und trotzdem fast überirdisch schön.“

Videoloop, ohne Text, Farbe © 2003
Musik Hans Platzgumer (A) Werner Möbius (A) Johann Heyss (BR) Hirsch (A) Das Fleisch (A)

Die Videoinstallation wurde im Rahmen der Ausstellung XX-ungelöst, kuratiert vom Verein Medea im Salzamt in Linz gezeigt (11. Dezember 2003)

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     Eine Frau..., Installation © 2003 
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     Eine Frau..., Videostill © 2003 
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     Eine Frau..., Videostill © 2003 
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     Eine Frau..., Videostill © 2003 
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     Eine Frau..., Videostill © 2003 
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     Eine Frau..., Videostill © 2003