In der Performance Octo Gallus geht es um den Weg Künstlerin / Künstler zu werden.
Vom Schulkind bis zur Virtuosin ist es ein langer, oft unbequemer Weg. Die wilden Jahre lassen einen Dinge tun, mit denen die Gesellschaft nicht einverstanden ist. Im Allgemeinen sind es genau diese Exkurse in eine ‘Anti-Welt’ welche die notwendigen Umwege zum Wachsen bieten. Voll inspiriert, in einer Art innererer Balance wird es der später möglich den Fokus auf das Wichtige zu konzentrieren, ohne dabei an Authentizität zu verlieren.
Am Ende geht es auch in der Kunst immer ums Überleben - um Erotik, Jagd und Nahrungsbeschaffung.
Anhand von drei Stationen wurden verschiedene Lebensphasen dargestellt. Ähnlich einer Art (Ton)Leiter muss man Schritt für Schritt, Taste für Taste, Oktave für Oktave erklimmen um weiter zu kommen. Eine Abkürzung ist nicht möglich.
Station 1 Die Flügeldeckel von 10 kleinen Spieluhr-Klavieren wurden unter didaktischen Umständen mit Tafelkreide beschriftet und danach geordnet platziert. Die Beschriftung bezog sich auf die Töne der schwarzen Klaviertasten. Zu hören war 10 x der Donauwalzer.
Station 2 Es entstanden 8 Hautbilder auf Hühnchen, in denen Spieluhren versteckt waren. Es waren Fragmente von acht verschiedenen Klavierstücken zu hören. Bezug nehmend auf die weissen Tasten eines Flügels zeigen die Hautbilder die 8 Töne einer Oktave. Die Atmosphäre war befremdlich und es roch eigenartig.
Station 3 88 Ballons schwebten mit Schnüren an Klaviersaiten befestigt im Raum. Diese galt es mittels Pfeil und Bogen zu treffen. Jeder zerplatze Luftballon setzte Federn frei, die zu Boden schwebten. Zu hören war ein Teil von Schwanensee. 88 Schüsse ergaben ca. 40 Treffer.
Performance in 3 Teilen (3 x 30 min.) im Rahmen von Achtundachtzig Klaviere, Untersuchungen an Flügeln von Georg Nussbaumer im OÖ Kulturquartier in Linz (17. März 2012).