Simultan = gleichzeitig[keit], Archiv: lateinisch archivum aus griechisch αρχείο(ν), archeío(n), ‘Regierungs-‘, ‘Amtsgebäude’
Das Simultanarchiv entsteht während ihres Geschehens. Das Publikum ist wichtiger Bestandteil der Performance, da dieses durch sein Verhalten Nährstoff für die zeitgleich gezeigte Performance ist. Die Darbietung ist nicht narrativ im herkömmlichen Sinn. Es wird lediglich verbal wieder gegeben und nieder geschrieben, was im Augenblick der Performance passiert.
Die Künstlerin sitzt auf einem Stuhl am Tisch. Das Publikum im Raum verhält sich unauffälig / normal. Zu hören sind Räuspern, Husten, Flüstern, Lachen, Kinder, etc. BesucherInnen stehen, wippen, hocken, sitzen, gehen, bewegen sich. Es wird nach Möglichkeit jede Handlung von der Künstlerin kommentiert und protokolliert.
Es geht um den Graubereich zwischen Beobachtung, Observierung, Kontrolle und Archivierung. Es ist ein Versuch analog und ohne technische Hilfsmittel Zeuge dessen zu sein und fest zu halten, was im Moment an jenem Ort passiert.
Das im Buch Festgehaltene wird zum Dokument. Es wird zu einer Art zeitloser Wahrheit.
Simultanarchiv Fortlaufende Live-Performance (180 min) im Rahmen der Premierentage Innsbruck in der Galerie A4 in Innsbruck (5. November 2010).
Simultanarchiv II Fortlaufende Live-Performance (30 min.) im Rahmen des Performancelaboratorium 03 im bb15 in Linz (6. Mai 2011).